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Burg Positionen – 10 Kunstprojekte und Installationen zur gesellschaftlichen und politischen Lage.

Die zentrale „Stürmt die Burg“-Ausstellung im Westflügel wurden von zehn Künstler*innen gestaltet. Die Installationen und Raumprojekte laden dazu ein, die Wahrnehmung für Missstände zu schärfen und zwingen zur Auseinandersetzung mit unbequemen Themen. Dabei werden gegenwärtige politische und gesellschaftliche Fragen aufgegriffen, welche die Besucher*innen nach Antworten suchen lassen. Fündig werden sie bereits in den historisch aufgeladenen Räumen der Wilhelmsburg, denn diese sind letztlich ein Architektur gewordenes Geschichtsbuch, das von Krieg, Zerstörung, Zwangsarbeit, Flucht, aber auch von Hoffnung und Neuanfang erzählt.

Am 24. Februar 2022 begann der großangelegte kriegerische Überfall der russischen Armee auf die Ukraine. Jürgen Cornelius Ernst setzt sich unter den Eindrücken schrecklicher Bilder aus Mariupol in seiner Installation „Wiederkehr“ mit der sich immer wiederholenden Brutalität des Krieges auseinander. Diese mündet für viele Betroffene heute wie auch damals in Flucht. Ein Thema, dass Peter Gramming in seiner Installation „Hoffnung“ formuliert. War doch auch die Wilhelmsburg nach dem zweiten Weltkrieg ein Ort für Flüchtlinge. Hier wurden sie aufgenommen, mit ihrem Gepäck, ihren Habseligkeiten und bekamen eine erste Bleibe. Niklas Zidarov hingegen hinterfragt in seiner Licht & Sound Installation „Blackout Area“ die vermeintliche Selbstverständlichkeit unserer Stromversorgung. Ein Raum lädt zum Verweilen ein: Privatsphäre, Wohlfühlsessel, die von Stehlampen in Inseln der Gemütlichkeit verwandelt werden. Bis das Stromnetz ins Wanken gerät. Mit seiner 5-teiligen Installation „New York Times” bespielt Steve de Coco gleich drei Räume im Westflügel. Er geht in mehreren Themenabschnitten der Frage nach, ob wir im Zuge der gegenwärtigen Nachrichtenflut komplexe Probleme überhaupt noch wahrnehmen können. Reinhard Köhler liefert mit „Energieplan“ eine Hommage an Joseph Beuys und mit „Was wissen wir noch nicht von den Schiffen in uns, die fahren auf Blutozeanen“ eine weitere Installation, die unsere konfliktreiche Gegenwart betrachtet. Das Kollektiv F.R.A.U. hingegen legt beim Thema Frauenrechte den Finger in die Wunde und versucht den Fehler im System zu offenbaren. Dabei werden unterschiedlichste Ausdruckformen genutzt: Malerei, Objektkunst, Fotografie, Druckgrafik, Film, Installation, konzeptionelle Kunst und Performance Und zuletzt gestaltet in „Fragmente auf Burggestein“ Maria Karrasch eine Nische mit poetischen Fetzen und Denkanstößen. Die Künstlerin erstellt eine Collagenserie, die sich in die Löcher, Ritzen, dem abbröckelnden Putz, in die Formen der Mauersteine einfügen.

 

(21.07. – 28.08.) Do-Sa: 18.00 – 21.00 Uhr, So: 14.00 – 18.00 Uhr; Eröffnungswoche: Verlängerung bis 22.00 Uhr (Do-Sa) oberer Teil Kehlturm Eintritt frei!